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Monika Noorlander, Ortsvorsteherin
Balbachstraße 42
97922 Lauda-Königshofen
Telefon 09343 1345

Sprechstunde Ortsvorsteherin im Bürgerhaus:
immer mittwochs von 18 Uhr bis 19.30 Uhr oder nach individueller Terminvereinbarung

Anregungen, Hinweise, Vorschläge, Wünsche oder Ideen können gerne auch in den Brief- und Kümmerkasten am Bürgerhaus eingeworfen werden.

Ein Dorf mit Geschichte

Ein historischer Abriss

Wer das Taubertal bei Unterbalbach verlassen möchte, kann in Richtung Osten dem Tal eines kleinen Baches folgen. Nach einer Wegbiegung grüßt ihn in der Ferne der Zwiebelturm einer Kirche. Das dazugehörende Dorf Oberbalbach, eingebettet zwischen Hügeln am Oberlauf des Balbachs gelegen, erreicht man nach vier Kilometern.

Dass die Gegend bereits in der Frühgeschichte besiedelt war, darauf deuten einige Hügelgräber hin, die auf der Gemarkung im Gewann Jungholz und im Gewann Goldgrube liegen. Doch erst im Jahre 1260 fand das obere Balbach eine urkundliche Erwähnung. Der Ortsname leitet sich von Ballo, dem Führer einer fränkischen Sippe, ab. Das Geschlecht derer von Ballenbach scheint früh erloschen zu sein. Über deren Lehensgüter verfügte späterhin die Grafschaft Hohenlohe.

Durch Schenkungen und Käufe konnte im Lauf der Jahrhunderte der Deutsche Ritterorden im Balbachtal Fuß fassen. 1538 gingen das Schloss Messelhausen und die damit verbundenen Güter in Oberbalbach durch Vererbung an die Freiherren Zobel von Giebelstadt über. Zahlreiche Käufe und Verkäufe von Gütern und Rechten an verschiedene Herrschaften trugen dazu bei, dass die Besitzverhältnisse immer komplizierter wurden. Zeitweilig war die Dorfgemeinschaft in sieben Untertanenverbände aufgespaltet. 1596 hatten sich die Herrschaftsverhältnisse vereinfacht, das Dorf hatte nun noch zwei Herrschaften: die Freiherren Zobel zu Messelhausen und der Deutsche Ritterorden mit Sitz in Mergentheim. Dennoch kam es zu andauernden Streitigkeiten.

Bei einem Prozess vor dem kaiserlichen Kammergericht 1629 wurde Zobel die vogteiliche Obrigkeit über das Dorf zugesprochen. Der Deutsche Orden war anderer Auffassung und Zank und Streit nahmen immer größere Ausmaße an. Besonders bekam das die Dorfbevölkerung anfangs des 18. Jahrhunderts zu spüren. Über Jahrzehnte musste sie in einer baufälligen Kirche den Gottesdienst besuchen, bis endlich 1738 eine neue Kirche gebaut werden konnte.

Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts endete mit der großen politischen Umwälzung durch die napoleonischen Kriege die konfliktreiche Zweiteilung des Ortes. Nach dem Oberbalbach ab 1807 drei Jahre lang teils badisch, teils deutschherrisch bzw. württembergisch war, gehörte das Dorf mit seinen Bewohnern von 1810 an endlich zu einer Herrschaft, nämlich dem Großherzogtum Baden.

Nach der Ablösung der Zehntabgaben durch einen Vertrag mit dem Hause Zobel lagen ab 1843 alle Rechtzuständigkeiten hinsichtlich Kirche, Pfarr- und Schulhaus in der Hand der Gemeinde Oberbalbach. In der folgenden Zeit hatte die Gemeinde schwer an der Abzahlung der Feudallasten zu tragen. Außerdem sorgte eine über mehrere Jahre anhaltende schlechte Witterung für Missernten. So war es nicht verwunderlich, dass die meisten Oberbalbacher Einwohner immer ärmer wurde. Dennoch ließ man sich nicht unterkriegen und verwirklichte Vorhaben, wie den Neubau einer Schule (1850), die Erweiterung der Kirche (1888) und den Neubau eines Pfarrhauses (1894).

Das 20. Jahrhundert brachte der Welt und somit auch dem Dorf grundlegende Veränderungen. Nach dem 1. Weltkrieg wurde aus dem Großherzogtum Baden ein Freistaat in der Republik Deutschland. Oberbalbach erhielt 1920 elektrisches Licht und einige Jahre später eine öffentliche Wasserleitung. Mit einer schrecklichen Bilanz endete der 2. Weltkrieg: Über 40 junge Männer verloren ihr Leben fern der Heimat, zahlreiche Häuser und Scheunen waren beschädigt. Und wieder wagten die Bewohner zielstrebig einen Neuanfang und verwirklichten zahlreiche zukunftsorientierte und ortsverändernde Baumaßnahmen.

1975 wurde aus der selbstständigen Gemeinde Oberbalbach ein Teil der neu entstandenen Stadt Lauda- Königshofen.

Aus einem Buch von A. Kimmelmann - zusammengefasst von Barbara Frank-Wohlgemuth